Therapiegebiete

Amyotrophe Lateralsklerose

ALS ist eine seltene, neurodegenerative Krankheit, die durch den fortschreitenden Verlust von motorischen Nervenzellen im Gehirn und Rückenmark gekennzeichnet ist.1 Die ALS beginnt in der Regel zwischen dem 40. und 70. Lebensjahr, wobei das typische Diagnosealter bei 55 Jahren liegt.1,2.

Amyotrophe Lateralsklerose (ALS)

ALS ist eine fortschreitende neurodegenerative Krankheit, die zum Niedergang von Motoneuronen führt und mit einem zunehmenden Verlust der Muskel­funktion einhergeht. Die Erkrankung kann zu Muskellähmungen und zu Spastiken führen. Die Empfindung für Berührung, Schmerz und Temperatur, das Sehen, Hören, Riechen und Schmecken, die Funktionen von Blase und Darm sind in den meisten Fällen nicht betroffen.

Unser Ansatz

Seit über einem Jahrzehnt engagiert Biogen sich für den Fortschritt in der ALS-Forschung, um ein besseres Verständnis dieser schwerwiegenden Krankheit und ihren genetischen Ursachen zu erlangen.

Innovative Forschung

Unser Ziel ist es, neue, innovative Therapien zu entwickeln, um langfristig zu einer besseren Patientenversorgung beitragen zu können. Wissenschaftliche Erkenntnisse sind dafür maßgeblich: Wir nutzen unsere eigene Forschungs­expertise im Bereich ALS und sind zudem enge Forschungs- und Entwicklungs­­kooperationen mit anderen, führenden ALS-Spezialisten eingegangen.

Genetische Grundlagen

Man geht davon aus, dass die ALS durch eine Kombination von Umwelt- und genetischen Faktoren beeinflusst wird.1,4

In den letzten Jahren haben Forscher genetische Ursachen für ALS sowohl bei Betroffenen mit bekannter Familienanamnese als auch bei scheinbar sporadischer ALS entdeckt. Das hat zu wichtigen Veränderungen in unserem Verständnis der Krankheit geführt.5

Man geht davon aus, dass mehr als 20 Gene entweder ursächlich für die ALS oder an ihrer Entstehung beteiligt sind.

Mutationen im SOD1-Gen waren die erste identifizierte Ursache der ALS.5 Hierbei handelt es sich zwar um die zweithäufigste Mutation, sie macht aber nur 2% aller ALS-Fälle aus.5,6,7

Symptome & Diagnose

Patient*innen mit ALS zeigen ein breites Spektrum an Symptomen, abhängig vom Ort des Ausfalls der Motoneuronen.8

Bei etwa 70% der Patient*innen zeigen sich zu Beginn der Erkrankung Symptome wie Schwäche der Gliedmaßen oder Verlust der motorischen Fähigkeiten. Beginnt die ALS mit oralen Symptomen wie Sprach- und Schluckstörungen, was bei 20% – 30% der Fall ist, spricht man von bulbärer ALS.9

Aufgrund der Heterogenität der Krankheit gibt es keinen allgemeinen Test, mit dem ALS diagnostiziert werden kann. Erst durch eine Kombination aus Familienanamnese, körperlichen Untersuchungen und verschiedenen Tests kann die Diagnose gestellt werden.10 Dazu zählt auch die genetische Untersuchung.5

Stories

„The show must go on!“ – Mit ALS ist Aufgeben keine Option

Für viele Betroffene ist der Weg zur ALS-Diagnose lang und dauert oft mehrere Jahre. Bei Eva stand die Diagnose im Vergleich dazu sehr schnell fest. „Der Schock ist trotzdem riesig“, sagt sie. 

Zahlen und Fakten

Ursache

>20 Gene

stehen im Zusammenhang mit ALS – sie finden sich bei ca. 70% der Betroffenen mit Familien­anamnese und ca. 10% der Betroffenen mit sporadischer ALS.11,12

Betroffene

~2%

der ALS-Betroffen haben eine Mutation im SOD1-Gen5,6,7, der ersten identifizierten genetischen Ursache für ALS5.

Lebenserwartung

3–5 Jahre

Durchschnittliche Lebenserwartung nach Einsetzen erster Symptome.13

Referenzen
  1. Brown RH, Al-Chalabi A. Amyotrophic lateral sclerosis. N Engl J Med. 2017;377(2):162-172.
  2. Nguyen HP, Van Broeckhoven C, van der Zee J. ALS genes in the genomic era and their implications for FTD. Trends Genet. 2018;34(6):404-423.
  3. DGM Deutsche Gesellschaft für Muskelkranke (DGM) e. V.: https://www.dgm.org/muskelerkrankungen/amyotrophe-lateralsklerose-als abgerufen: 05.02.2025.
  4. Vucic S, Higashihara M, Sobue G, et al. ALS is a multistep process in South Korean, Japanese, and Australian patients. Neurology. 2020:94(15):e1657-e1663.
  5. Roggenbuck J, Quick A, Kolb SJ. Genetic testing and genetic counseling for amyotrophic lateral sclerosis: an update for clinicians. Genet Med. 2017;19(3):267-274.
  6. Bunton-Stasyshyn RK, Saccon RA, Fratta P, et al. SOD1 Function and Its Implications for Amyotrophic Lateral Sclerosis Pathology: New and Renascent Themes. Neuroscientist. 2015;21(5):519-529.
  7. Zou ZY, Zhou ZR, Che CH, et al. Genetic epidemiology of amyotrophic lateral sclerosis: a systematic review and meta-analysis. J Neurol Neurosurg Psychiatry. 2017;88(7):540-549. 
  8. ALS-Ambulanz Charité: „Amyotrophe Lateralsklerose – Ursachen & Symptome“. Verfügbar unter: https://als-charite.de/amyotrophe-lateralsklerose-ursachen-symptome/#Symptome; zuletzt abgerufen am 11.3.2025
  9. Schweizerische Muskelgesellschaft: „Amyotrophe Lateralsklerose (ALS)“. Verfügbar unter: https://muskelgesellschaft.ch/diagnosen/amyotrophe-lateralsklerose-als/; zuletzt abgerufen am 11.3.2025
  10. St. Augustinus Kliniken: „ALS-Krankheit – Symptome, Diagnose & Behandlung“. Verfügbar unter: https://www.st-augustinus-kliniken.de/neurologie/als-krankheit#:~:text=Da%20es%20keinen%20spezifischen%20Test%20f%C3%BCr%20das%20Erkennen,auf%20dem%20Ausschluss%20anderer%20Erkrankungen%20mit%20%C3%A4hnlicher%20Symptomatik; zuletzt abgerufen am 11.3.25
  11.  Zarei S, Carr K, Reiley L, et al. A comprehensive review of amyotrophic lateral sclerosis. Surg Neurol Int. 2015; 6:171.
  12. Universitätsklinikum Ulm: Amyotrophe Lateralsklerose und motorische Systemerkrankungen, o. J. Verfügbar unter: https://www.uniklinik-ulm.de/neurologie/sprechstunden-ambulanzen/amyotrophe-lateralsklerose-und-motorische-systemerkrankungen.html; abgerufen: 05.02.2025.
  13. LMU – Friedrich-Bauer-Institut: ALS, 24.12.2021. Verfügbar unter: https://www.lmu-klinikum.de/friedrich-baur-institut/erkrankungsbilder/motoneuronerkrankungen/amyotrophe-lateralsklerose/e8629bafc27f80f0; abgerufen: 05.02.2025.

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